TuS findet in Rimpar einfach nicht in die Spur 

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Tim Rüdiger is momentan in guter Form – sieben Tore für ihn in Rimpar (Foto: DJK Rimpar Wölfe)

Es gibt dieses Jahr wenig Konstantes in der 2.Liga. Was allerdings weiter Bestand hat ist die Tatsache, dass Ferndorf gegen Rimpar einfach nicht gewinnen kann. Zu kraftlos, zu ideenlos präsentierten sich die Mannen von Coach Robert Andersson am Mittwochabend bei den Wölfen. Gerade in einer Liga, die so eng beieinander ist, dass auch der Tabellenletzte den Tabellenführer schlagen kann, muss über die gesamte Spielzeit hinweg konzentriert gearbeitet werden. Greifen dann schon ein, zwei Rädchen nicht ineinander, wird es äußerst schwer Zählbares einzufahren. 

Zugegebenermaßen war bereits zu Beginn der Partie ein roter Faden erkennbar, der nichts gutes erahnen ließ. Dazu kam ein Marino Mallwitz im Rimparer Kasten, der sofort „on fire“ war, und seinen Vorderleuten damit Sicherheit verlieh. Andersson hatte sich was überlegt. Doch der Versuch des Bodenpasses auf Kreisläufer Thomas Rink funktionierte in den ersten Minuten überhaupt nicht. Ganz anders die Gegenseite. Ein ums andere Mal wurde die Ferndorfer Abwehr durch wunderschöne Rückhand-Anspiele an den Kreis düpiert. Und wenn die 115 kg Maschine Michael Schulz mal den Ball hat, wird es für jede Abwehr schwer ihn zu stoppen. So gingen die ersten Minuten ins Land und man hatte das Gefühl, einzig Tim Rüdiger auf Rechtsaußen habe seine Form nicht im Bus gelassen. Nach gut einer Viertelstunde stand es aber erstaunlicherweise nur 8:6 für die Gastgeber. Dabei war auch Marin Durica, in den letzten Wochen in bestechender Form, überhaupt nicht ins Spiel gekommen und wurde folgerichtig von Tim Hottgenroth abgelöst. Und so schnell wie die rot-weiße Equipe auch zum 8:8 ausgleichen konnte, so schnell waren die Gastgeber auch wieder auf 13:9 enteilt. Warum es dann beim Gang in die Kabinen auf einmal 14:14 stand, weiß manch Ferndorfer Spieler wahrscheinlich bis heute nicht. Wie die Jungfrau zum Kind, kamen die Rot-Weißen zum Ausgleich.


Das sollte doch Mut machen für die zweite Hälfte. Hottgenroth war inzwischen ein Faktor geworden und nahm den Rimparer Wölfen den ein oder anderen Ball weg. Dem weiterhin blitzsauber von der Siebenmetermarke agierenden Mattis Michel war es dann vorbehalten, beim 15:16 für die erste Ferndorfer Führung zu sorgen. Das passte auf Seiten der Wölfe Yonatan Dayan, der seine handballerische Ausbildung in Gummersbach genossen hat, gar nicht. Sehr gute Bewegungen im Eins gegen Eins und drei Tore brachten die Rimparer beim 20:20 zurück ins Spiel. Ab diesem Spielstand in der 43.Minute decken wir besser den Mantel des Schweigens über die nun folgende Viertelstunde. Gegen einen überragend agierenden Deckungsverbund der Wölfe fanden die Ferndorfer nämlich nun kein Mittel mehr. Ganze vier Rückraumtore in sechzig Minuten sind einfach zu wenig. Hätte nicht Hottgenroth den ein oder anderen Ball weg genommen, wäre es noch schlimmer geworden. So waren die Faulenbach & Co. bis zum Beginn der Crunch-Time noch im Geschäft. Ein 23:20 innerhalb von acht Minuten aufzuholen ist im Handballsport nun mal nicht illusorisch. Doch wenn zu einem gebrauchten Tag dann auch noch die 50/50-Entscheidungen der Schiedsrichter alle gegen das eigene Team ausfallen, kann man es den Spielern nicht einmal verdenken, wenn irgendwann die Köpfe runter gehen. So muss man am Ende eine verdiente 27:23 Niederlage quittieren. 

Zu sehr hatte uns das Team, um den auch gestern wieder unermüdlich rackernden Julian Schneider, in den letzten Wochen kämpferisch und spielerisch verwöhnt. Doch wie auch Andersson immer und immer wieder betont. Wenn nicht alle Rädchen ineinander greifen, ist es schwer in dieser Liga zu punkten. Jetzt gilt es den Kopf frei zu bekommen, Spaß zu haben beim Auswärtsspiel in Hamburg, um dann gegen den ThSV Eisenach die nächsten wichtigen Zähler im Abstiegskampf einzutüten. Denn auch wenn gestern ein Spiel verloren wurde – die Schlacht wird erst im Juni entschieden! 

Tore: Tim Rüdiger (7), Julian Schneider (5), Toben Matzken (4/1), Mattis Michel (3/2), Christopher Klasmann (2), Jonas Faulenbach, Lucas Schneider (je 1)

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