TuS will endlich den Bock umstoßen

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Glaube versetzt Berge – ein Spruch, den man im Falle des TuS Ferndorf abändern könnte in „Aberglaube versetzt Berge“. Denn es ist gerade einmal sechs Monate her, da duellierten sich beide Teams in der BallsportArena Dresden. Und spätestens mit dem damaligen Auswärtssieg entledigten sich die Jungs aus dem Siegerland sämtlicher Abstiegssorgen. Am Wochenende reist man wieder in die sächsische Landeshauptstadt. Wieder Anreise am Samstag. Übernachtung im gleichen Hotel. Anschwitzen am Sonntagvormittag. Und um den Aberglauben perfekt zu machen – Auswärtssieg am Sonntagnachmittag. So zumindest die Wunschvorstellung all derer, die es mit den Rot-Weißen halten.

Bei diesem Vorhaben wartet auf den TuS-Tross die Reise in eine der schönsten Städte des Landes. Wobei die Spieler und Verantwortlichen sicherlich wenig übrig haben werden für die Schönheiten der Stadt. Zwinger, Semperoper, Frauenkirche, Brühlsche Terrasse – alles sekundär, denn zählen tut inzwischen nur noch eins bei den Rot-Weißen, und das sind Punkte! Und die einzufahren wird schwer genug bei einem Team, das aktuell den eigenen Erwartungen weit hinterher hinkt. „Der HC Elbflorenz gehört eigentlich zu den Top-Teams der 2.Liga“ – mit dieser Meinung steht Ferndorfs Coach Robert Andersson nicht alleine da. Die meisten Experten hatten vor Saisonbeginn die Mannschaft von Ex-Profi Rico Göde als Geheimfavorit auf dem Zettel. Den Abgängen standen, zumindest von der Papierform, mindestens gleichwertige Neuzugänge gegenüber. Das sollte im Zusammenspiel mit den Arrivierten doch für eine Platzierung unter den Topteams der Tabelle reichen. Doch aktuell zündet der sächsische Motor noch nicht so wie er sollte. Kopf und Antreiber Sebastian Greß fehlt sein kongenialer Partner am Kreis. Und auch der Hüne auf Halbrechts, Litauens Nationalspieler Mindaugas Dumcius, ist noch nicht so richtig in Fahrt gekommen. Da die meisten Dresdner Spieler mit sich selbst beschäftigt scheinen, liegt auch deren gefährliches Kleingruppenspiel brach. Was aber sicherlich wieder zum Tragen kommt, ist eine gute Abwehr. Der 2,07 Meter große Dresdner Coach legt Wert auf eine physisch starke Abwehrreihe. In Kombination mit dem gegen Ferndorf traditionell gut haltenden Mario Huhnstock im Tor, sicherlich eine große Aufgabe für die Jungs in Rot und Weiß.


„Wenn die Einstellung stimmt können wir über sechzig Minuten mithalten“ – eine Aussage Anderssons, die sich seine Männer hinter die Ohren schreiben müssen. Denn gegen fast jeden Gegner in dieser Liga ist es dem TuS gelungen mitzuhalten. Meist nur über vierzig, fünfzig Minuten. Aber wenn der Wille stimmt, kann das Team auch über die volle Distanz mithalten. Und das ist der wichtigste Aspekt aus den letzten beiden Wochen. Jetzt gilt es die vorhandenen PS auf die Straße zu bringen. Simon Strakeljahn reift immer mehr zum Leader und Torschützen. Die beiden jungen Kreisläufer, Valentino Duvancic und Mattis Michel, funktionieren vorne wie hinten. Und inzwischen ist auch der Capitano, Lucas Puhl, so langsam auf dem Sprung Richtung Spieltags-Kader. Wobei es gerade zwischen den Pfosten in den letzten drei Spielen nicht gehakt hat. Denn Tim Hottgenroth erledigte seine Aufgabe zur höchsten Zufriedenheit. Und ist in der Statistik der Siebenmeter-Killer der zweiten Handball-Bundesliga inzwischen auf den Bronze-Rang vorgerückt.

Die Duelle der beiden Teams waren in der Vergangenheit immer hart umkämpft, und gingen nicht selten mit einem oder zwei Toren Unterschied an den jeweiligen Sieger. Was aus dem Mai-Spiel noch hängen geblieben ist, ist die mit dem Siegtor gekrönte Leistung von Mattis Michel, der seinerzeit neun Tore zum Auswärtssieg beisteuern konnte. Damit dies auch am späten Sonntagnachmittag im Schatten des Heinz-Heyer-Stadions gelingt, benötigt die TuS-Equipe auch wieder alle gedrückten Daumen im Siegerland. Schaut auf Sportdeutschland.tv rein und denkt auch zu Hause daran: Scream for our team !


WISSENSWERTES
Gegner:   HC Elbflorenz
Einwohner Dresden:   554.600 (zum Vergleich: Ferndorf = 4200)
Heimspielstätte:   Ballsport Arena Dresden – 2581 Zuschauer Fassungsvermögen
Trikotfarbe:   schwarz-grau
größte Erfolge:   Aufstieg in die 2.Liga 2017

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