,,Mit nur einem gelernten Rückraumspieler kann man kein Spiel gewinnen, auch wenn man 30 Auswärtstore erzielt“, fasste Ferndorfs Trainer Michael Feldmann die ganzen Verletzungsproblematik zusammen. Sie hat sich nach dem Ausfall von Leon Sorg durch den jüngst hinzugekommenen Philipp Pfeil, bei dem die alte Knieverletzung wieder ausgebrochen ist, sowie von Jan Wicklein, der wieder Wadenprobleme hat, verschärft.
„Hingegen hatten wir phasenweise drei gelernte Kreisläufer auf dem Feld“, schilderte Feldmann seine Improvisationslösung. Immerhin war Keeper Niklas Broszinski wieder fit. Und als zweiten Keeper hatte er Alex Graf mitgenommen, der nach längerer Pause wieder Lust am Handball gefunden hat.
Die Voraussetzungen für die TuS-Reserve waren also denkbar schlecht. Trotzdem hohes Tempo auf beiden Seiten: Bis zur 10. Minute war beim 5:6 aus Gäste-Sicht alles offen. Vier Minuten später waren vier Ballverluste sofort mit schnellen Kontern zum 5:10 bestraft worden. Im Prinzip war die Partie damit bereits gelaufen. „Wir haben uns in der 1. Halbzeit beim 12:14 zwar bis auf zwei Tore wieder herangekämpft. Aber dann wurden gute Chancen ausgelassen, und wir kassierten die Konter“, erzählte Feldmann. Schnell war der Rückstand auf 12:18 gewachsen.
In der 2. Halbzeit gingen die Ferndorfer wie so oft in dieser Saison volles Risiko mit dem Einwechseln eines siebten Feldspielers für Keeper Broszinski, um sich wenigstens Überzahlsituationen zu schaffen. Fehler wurden allerdings gnadenlos bestraft. „Für die Zuschauer in Hemer war es wohl eine tolle Gaudi, als ihre Mannschaft ein ums andere Mal das leere Tor traf. Unsere Kräfte ließen bei dem hohen Tempo nach. Einige wie Kai Ronge und Leander von Mende mussten ohne Verschnaufpause durchspielen. Dann passiert das eben“, so Feldmann.
Der Blick kann eigentlich nur nach vorne gerichtet sein, mit der Hoffnung, dass die verletzten Spieler bald zurückkehren.
HTV Hemer – TuS Ferndorf 2. 37:30 (18:13)
TuS Ferndorf 2.: Broszinski, Graf; Barth, John (7), Haupt, Schneider (3), Dischereit (2), Weigelt, Klein (4), Scholemann, Ronge (6/2), Baust, von Mende (8).
Quelle: Siegener Zeitung
Fotos: J.Klein