Der TuS Ferndorf beschließt ein aufregendes Jahr

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Auch dieses Jahr wird es so sein wie all die Jahre zuvor. Das Ende eines Kalenderjahres beschließt man im Fernsehen mit Sendungen wie „Album – Bilder eines Jahres“, „Menschen, Bilder, Emotionen“ oder „Menschen 2022“. Rückblicke mit Emotionen, Tränen und auch Freude. Alles Dinge auf die auch der TuS Ferndorf zurückblicken kann. Nimmt man sich zum Beispiel nur die Rückrundentabelle der Zweitligasaison 2021/22 zur Hand, so belegt darin der TuS Ferndorf einen sensationell anmutenden vierten Platz! Doch diesen teils großen Emotionen, in mitreißenden Spielen, folgte am 11. Juni das Tal der Tränen. Trotz eines Auswärtssieges in Dormagen musste man, aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Großwallstadt, den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Aber nur drei Monate später startete man in der 3. Liga Süd-West in ein neues Abenteuer, welches bislang ganz viel Freude bei der Anhängerschaft auslöste. Vom zweiten Spieltag an thronten die Mannen um Kapitän Mattis Michel an der Tabellenspitze. Und um auch gleich noch einen Ausblick ins neue Jahr zu wagen: Da oben würden die TuS-Jungs auch gerne am letzten Spieltag stehen. Um dann gemeinsam mit den besten Fans der Liga in das Abenteuer Aufstiegsrunde zu starten.

Nur allzu gerne würde der TV Kirchzell einer der Vereine sein, der den Rot-Weißen bei diesem Unterfangen in die Suppe spucken möchte. „Ein sehr gut strukturiertes Team mit viel Disziplin“ hat Ferndorfs Coach Robert Andersson beobachtet. Die immer alles in die Waagschale werfenden Odenwälder haben allerdings einen schmerzhaften Ausfall zu verkraften. Tim Haufglöckner, neunfacher Torschütze aus dem Hinspiel und bester Torschütze seines Teams wird fehlen. Als Ersatz hat sich, zumindest an der Siebenmeterlinie, letztes Wochenende Moritz Klenk herauskristallisiert. Der junge Linksaußen kommt mit Zweitspielrecht vom TV Großwallstadt und soll bei den Unterfranken Spielpraxis sammeln. „Der TV Kirchzell steht sehr gut in der Abwehr und gewinnt dort viele Zweikämpfe“, weiß Andersson um die Defensivqualitäten des samstäglichen Gegners. Die hat jüngst auch die TSG Haßloch, Ihrerseits das einzige Team das bislang gegen den TuS gewonnen hat, zu spüren bekommen. Ein Unentschieden stand am vergangenen Wochenende zu Buche und damit rangiert der Odenwald-Express, wie sich die Kirchzeller selber nennen, auf Platz 12 der Tabelle. Über allem steht bei der Mannschaft vom Trainer-Duo Alexander Hauptmann und Andreas Kunz aber der 9.Platz, der in der Endabrechnung zum Klassenerhalt berechtigt. 

Beim Tabellenführer aus dem Siegerland ist man hingegen gewillt, die Siegesserie auszubauen und das sechste Spiel in Folge zu gewinnen. Dabei mithelfen kann auch der in Mundenheim kurzfristig ausgefallene Gabriel Viana auf Linksaußen. Ansonsten gibt es von der Front der Verletzten keine Meldungen. „Aber auch keine negativen“, wie Andersson in der Pressekonferenz augenzwinkernd anmerkte. Einen Matchplan hat sich das Trainerteam Andersson/Michel auch parat gelegt. Man will „Fehler bestrafen“ und auf einfache Tore aus Tempogegenstößen sowie erster und zweiter Welle setzen. Ein wesentlicher Faktor soll dabei auch wieder die Nummer Vier der Torschützenliste werden. Marvin Mundus hat gute Erinnerungen ans Hinspiel, in dem er zehn Tore erzielte. Neun Feldtore erzielte zuletzt der Mann mit der Nummer Vier. Josip Eres, der kroatische Rechtsaußen, ist im Moment kaum zu stoppen. Fast fehlerfrei spult er sein Pensum ab und trifft aus allen Lagen. Nun gilt es für Eres und seine Mannschaftskameraden ein vorletztes Mal alle Kräfte zu mobilisieren. Denn am 18. Dezember, dem Sonntag nach dem Dutenhofen-Auswärtsspiel schickt der Coach seine Mannen in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub zum Akku auftanken. Was bei der Verletztenmisere aus der Hinrunde auch dringend vonnöten ist.

Was dem TuS Ferndorf bei den eingangs erwähnten Stationen im Jahre 2022 immer immens geholfen hat, war und ist die einzigartige Unterstützung der Fans. Ob auswärts, wo immer eine große rot-weiße Abordnung lautstark auf sich aufmerksam macht oder aber bei Heimspielen im ligaweit gefürchteten Hexenkessel Stählerwiese. Der Support ist kaum in Worte zu fassen. Weihnachten und die damit verbundenen Weihnachtsspiele geben einem Verein auch die Chance Gutes zu tun. Das möchte auch der TuS Ferndorf wieder in besonderem Maße. Und vielleicht ist es dem ein oder anderen Anhänger ja möglich, bei den Aktionen am Samstagabend seinen Beitrag zu leisten. Aber erst einmal freuen sich alle Siegerländer Handballfans auf ein letztes Spiel im Jahre 2022 im Kreuztal Handballtempel. Wenn Hallensprecher Kai Brückmann wieder für Gänsehaut-Atmosphäre sorgt, heißt es noch ein letztes Mal in diesem Jahr: Scream for our team !


WISSENSWERTES

Gegner:  TV Kirchzell
Einwohner Kirchzell:  2.400 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe:  rot
größte Erfolge:  Aufstieg in die 2. Liga 2000 & 2006 

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