TuS will Negativserie durchbrechen

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Zuschauerkrösus – ein nicht offiziell zu vergebender Titel, der zudem wenig Aussagekraft über die Leistungsstärke des angefeuerten Teams besitzt. Wenn es nämlich danach ginge, stünden sich am 1. Mai-Feiertag zwei ganz Große der 3.Liga gegenüber. Denn sowohl der gastgebende TuS Ferndorf, wie auch der Gast aus Hildesheim, gehören zu den fünf Teams deutschlandweit, die in der 3.Liga einen Zuschauerschnitt von über 1.000 aufweisen. Und doch mussten beide Duellanten bei ihrem jeweiligen Heimspiel der Aufstiegsrunde eine Niederlage einstecken. Beim TuS war es bekanntermaßen der Offensiv-Ausreißer gegen Vinnhorst. Bei den Hildesheimern war es eine Niederlage gegen den TuS-Gegner vom kommenden Samstag, der HSG Krefeld. 

In puncto Verletzungsmisere können sich die Niedersachsen mit den TuS-Jungs messen. Auch Trainer Daniel Deutsch ist kurzerhand zum Improvisieren gezwungen. Mehrere Leistungsträger stehen dem Hildesheimer Chefcoach nicht zur Verfügung, so dass bei der samstäglichen Heimniederlage gegen Krefeld sogar nur 13 Spieler auf dem Spielberichtsbogen standen. Darunter ein angeschlagener Lothar von Hermanni, der seit 18 Jahren im Verein ist, auf Linksaußen und der Spielmacherposition performt und schon alles miterlebt hat. Damit fällt dem erstligaerfahrenen Rene Gruszka eine Hauptrolle zu. Nicht nur als Leader muss er vorangehen, sondern auch seine Stammposition auf Rechtsaußen mit der des Halbrechten tauschen. Mit Moritz Schade ist ein ganz starker Abwehrspieler nicht mit an Bord, weshalb Deutsch äußerst froh ist, dass zumindest der litauische Nationalspieler Benas Butkus rechtzeitig wieder zum Team stößt. Aktuell Kopf des Teams ist der ehemalige Profi der TSV Hannover-Burgdorf, Matteo Ehlers. Seine Kreise gilt es einzuengen, wenn man eine Chance haben will.

Diese Chance sieht TuS-Coach Robert Andersson definitiv: „Wir wollen gewinnen, werden alles geben und haben auch die Möglichkeit dazu!“ Wobei der Schwede an Ferndorfs Seitenlinie schon nach dem Heimspiel gegen Vinnhorst prognostiziert hatte, dass seine Mannschaft „immer die Dinge besser macht, die im letzten Spiel schlecht waren – nur um dann wieder Dinge schlecht zu machen, die vorher gut waren“. Und das Spiel in Braunschweig passte perfekt zu dieser Aussage. Denn waren zuletzt die Außenspieler gescholten, so waren es dieses Mal insbesondere Josip Eres und Alexander Reimann, die keinerlei Anlass zur Kritik gaben. Definitiv in die Spur finden muss dagegen die Abteilung Attacke. Denn auch wenn das Zusammenspiel von Abwehr und Torhüter funktioniert – ohne genügend Tore wird es in jedem Match schwer werden erfolgreich zu sein. Ganze zwölf Tore konnten die Rückraum-Akteure des TuS Ferndorf in den letzten zwei Spielen erzielen. Eine Bilanz, die keinen Gegner vor Ehrfurcht erschaudern lässt. Und somit auch ganz klar, wo das Trainerteam Andersson/Michel den Hebel ansetzen wird. Fehlen bei diesem Unterfangen werden die langzeitverletzten Kreisläufer Mattis Michel und Rene Mihaljevic. Zudem wird auch der dritte Kreisläufer im Bunde, Valentino Duvancic, frühestens in Krefeld wieder zum Kader gehören. Eine weitere Chance also für Leander von Mende, sich vor großem Publikum zu präsentieren und zu zeigen, dass er vielleicht mehr ist als nur ein zeitweiliger Ergänzungsspieler.

Gespannt sein darf man auf den Zuschauerzuspruch am Feiertag. Der Vorverkauf für das Heimspiel gegen die Männer aus der Rosenstadt lief gut. Zudem ist ein Großteil des Stammpublikums mit Dauerkarten versorgt. Somit ist die Mannschaft in der Pflicht. In der Pflicht, das treue Ferndorfer Publikum mit einem kämpferisch überzeugenden Auftritt ein wenig zu versöhnen.


WISSENSWERTES
Gegner: HC Eintracht Hildesheim
Heimspielstätte: Volksbank-Arena (2439 Plätze)
Einwohner Hildesheim: 106031 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
rikotfarbe: grün / weiß
größter Erfolg: 4-maliger Aufstieg in die 1. Liga – 1968, 2000, 2006 & 2011

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