Eindrucksvolle vierzig Tore des Tabellenführers

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Paul Schikora erzielte 9 Treffer gegen Haßloch (Foto: H.Burbach)

Ein schwarzer Samstag für die TSG Haßloch. Aldekerk und Dansenberg gewannen überraschend ihre Spiele, so dass die Kurpfälzer nun das Tabellenende zieren. Und gegen den Tabellenführer aus dem Siegerland war am Samstagabend kein Kraut gewachsen. Der wiederum kann nun am kommenden Samstag, beim Auswärtsspiel in Opladen, die Meisterschaft in der Staffel Süd-West klarmachen. Acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Krefeld bei dann nur noch vier ausstehenden Spielen. Da der direkte Vergleich mit Krefeld gewonnen wurde, kann für die Rückfahrt aus dem Rheinland der Meistersekt kaltgestellt werden. Denn an Niederlagen denkt rund um den TuS Ferndorf, bei nunmehr beeindruckenden 49:1 Punkten niemand mehr, wie auch Coach Ceven Klatt nach dem Spiel anmerkte: „Ein Start-Ziel-Sieg mit einem alles in allem souveränen Heimauftritt!“

Es ging munter los in der Stählerwiese. Im Angriff drückte der TuS von Beginn an aufs Gaspedal. Doch im Abwehrverbund taten sich immer wieder Lücken auf, so dass die Gäste aus Rheinland-Pfalz ihrerseits immer wieder remisieren konnten. Nach dem 3:3 in der vierten Minute war es den ersten Paraden von Jonas Wilde zu verdanken, dass die Rot-Weißen beim 5:3 (9.) erstmals mit zwei Toren in Führung gehen konnten. Doch wirklich Sicherheit tanken konnten die Michel & Co. nicht. Im Gegenteil – beim 6:7 (14.) legten die Gäste erstmals vor. Doch dann übernahmen zwei Hauptprotagonisten des Spiels das Tore werfen. Zwei Mal Paul Schikora und einmal Marvin Mundus, beide am Ende mit tollen neun Feldtoren, drehten das Spiel wieder in Richtung der Jungs vom Kindelsberg. Und nach dem Motto des sich mühsam ernährend Eichhörnchens, setzten sich die TuS-Jungs peu à peu ab. Nach dem 11:9 (21.) gelang dann aber innerhalb von wenigen Minuten ein 5:1 Lauf. Ein Pass der Gäste landete zwischenzeitlich sogar auf dem Laptop des Zeitnehmer-Tisches. Doch auch diese Unterbrechung konnte den Lauf des Tabellenführers nicht stoppen. Höhepunkt in dieser Phase sicherlich der No-Look-Pass von Janko Kevic auf den wieder einmal unermüdlich rackernden Valentino Duvancic, welcher im 16:10 mündete. Hätten sich die Haßlocher in dieser Phase nicht noch auf einen sehr gut haltenden Marco Bitz stützen dürfen, wäre die Messe wahrscheinlich schon zur Pause gelesen gewesen. „Dann haben wir eine schlechte Phase und gehen statt eines 18:11 mit einem 17:13 in die Halbzeit“, ärgerte sich Klatt dann über die Minuten vor der Halbzeit, gab aber auch einen Einblick in selbige: „Wir haben darüber gesprochen, dass der Grundstein gelegt ist, und dass wir die Früchte nun ernten wollen!“

Zwischen der 35. und 40.Minute stand die TuS-Equipe dann unwiderstehlich auf dem Gaspedal. Aus einem 19:15 machten Schikora (2x), Duvancic, Fanger, Mundus und Hideg (2x) ein 26:15. Eine Phase des Tempospiels, die einem Meisterschaftsfavoriten mehr als würdig war. Nach der Auszeit des Gäste-Coaches hatte dann ganz besonders Mundus Gefallen am Tore werfen gefunden. Vier Tore in Folge des Halbrechten mündeten in einem 30:19 (47.). Es ging zu diesem Zeitpunkt nur noch um die Höhe des Ferndorfer Sieges. Was bei diesem Zwischenstand dem Trainer zu Gute kommt, nutzte dieser auch in vollen Zügen aus. Denn nach und nach bekamen alle Spieler Einsatzzeit. Und während Schikora, der den leicht grippal angeschlagenen Eres vertrat, über sechzig Minuten beste Eigenwerbung betrieb, nutzte auch insbesondere Eigengewächs Arvid Pötz seine Chance. „Ich freue mich für Paul Schikora und Arvid Pötz. Ganz besonders die Stimmung in der Halle als Arvid getroffen hat, das waren ein paar schöne Momente“, freute sich der Coach über den Auftritt seiner jungen Wilden. In der 49.Minute traf Pötz zum ersten Mal. Die Tatsache, dass der Ferndorfer zum Schluss hin auch die Siebenmeter werfen durfte, mündeten in ingesamt vier Treffern des 18-jährigen. In der sonst so spannenden Crunch-Time war bei zwischenzeitlicher 15-Tore-Führung der TuS-Equipe die Luft raus. Es ging um die 40 Tore-Marke, die man auf Seiten der Klatt-Mannen unbedingt erreichen wollte. Muss doch oft der Spieler, der das vierzigste Tor erzielt, seinen Mannschaftskameraden einen Kasten hopfenhaltigen Erfrischungsgetränks spendieren oder den Sparstrumpf des Teams füllen. Und diese Ehre hatte ausgerechnet der Youngster. Pötz‘ schönes Siebenmeter-Tor besiegelte das Spiel und war gleichbedeutend mit dem 40:23 Sieg.

Jetzt dürfte es spannend werden, wer am kommenden Samstag die Überzahl in der Opladener Bielerthalle innehat. Die Männer aus dem Leverkusener Stadtteil begrüßen nämlich in der Regel rund 200 Zuschauer zu ihren Heimspielen. Nicht ausgeschlossen, dass am kommenden Samstag, wenn der TuS die Chance hat die Meisterschaft einzutüten, ebenso viele Ferndorf-Fans sich auf den Weg ins Rheinland machen. Denn auch am Samstagabend war die Unterstützung, trotz des schönen Sommertages, mit 1.106 Zuschauern wieder einmal überragend. Der Zuschauerschnitt pendelt sich mehr und mehr bei über 1. 100 Zuschauern ein und nicht wenige erwarten zum Rückspiel der ersten Play-Off-Runde eine erstmals ausverkaufte Stählerwiese.

Tore: Marvin Mundus (11/2), Paul Schikora (9), Valentino Duvancic, Mattis Michel (je 4), Arvid Pötz (4/2), Julius Fanger, Daniel Hideg, Ante Simic (je 2), Fabian Hecker, Janko Kevic (je 1)


Fotos: H.Burbach

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