Samstagabend – 19 Uhr – der Hexenkessel brodelt ; das ist die Atmosphäre, die Team und Staff so mögen und schätzen. Wenn es dann aber heißt, mitten in der Woche die chronisch überfüllten Autobahnen 45 und 3 zu fahren, um ein Nachholspiel im Landkreis Würzburg zu bestreiten, löst das wahrlich keine Jubelstürme aus. Und wenn dann noch die Fallhöhe besonders hoch ist, da der Gegner der abgeschlagene Tabellenletzte aus Waldbüttelbrunn ist, heißt es höchste Vorsicht walten zu lassen.
Denn auch wenn es gegen eine Mannschaft geht, die rein tabellarisch einsam das Tabellenende ziert, so darf nicht in Vergessenheit geraten, dass der Aufsteiger aus Bayern sich durch außerordentlich starke Leistungen in der Saison 2021/22 die dritte Liga redlich verdient hat. Nun geht es für die Unterfranken nach nur einem Jahr wieder retour in die Bayernliga. Ende November zogen die Sumpfler, wie sich die Waldbüttelbrunner selber nennen, die Notbremse. Der sechs Jahre in der Ballsporthalle tätige Trainer Dusan Suchy musste seine Sachen packen. Nachfolger wurde mannschaftsintern der zweitligaerfahrene Julian Bötsch. Unterstützt wird Bötsch vom routinierten Mitspieler Julian Stumpf. Durch einige wieder zurückgekehrte Rekonvaleszenten hat insbesondere der Rückraum der DJK in den letzten Wochen an Durchschlagskraft gewonnen. Besonderes Augenmerk sollte die Ferndorfer Abwehr auf die rechte Angriffsseite des Tabellenletzten legen. Hier wirbeln Nils Kwiatkowski auf Rechtsaußen und der luxemburgische Nationalspieler Yannik Bardina auf Halbrechts.
Apropos Abwehr – die war im Hinspiel der Aufreger. Zwar erzielten die Michel & Co. 41 Tore, mussten aber gegen ein durch Verletzungen gebeuteltes Waldbüttelbrunner Team 30 Gegentore schlucken. Das soll im Rückspiel tunlichst nicht passieren. Doch um dieses Unterfangen erfolgreich zu gestalten, bedarf es eines guten Zusammenspiels der Abwehr und des Keepers. Im letzten Heimspiel waren es einige Momente, in denen erkennbar war, wie gut die Innenblocker rund um Kapitän Mattis Michel Abwehrarbeit interpretieren können. Hier gilt es für das Trainerteam Andersson/Michel den Hebel anzusetzen, um immer mehr solcher Phasen aus den Spielern heraus zu kitzeln. Offensiv sind die Siegerländer sowieso das Maß aller Dinge. Wenn es den Spielgestaltern in Rot und Weiß gelingt, das Spiel in die Breite zu ziehen, so wird es auf allen Positionen gefährlich für den Gegner. Denn egal ob die Außenspieler wie Josip Eres und Gabriel Viana, die Kreisläufer wie Valentino Duvancic und Mattis Michel oder aber die torhungrigen Rückraumakteure. Alle sind bereit, um das Torkonto weiter aufzustocken und attraktiven Handball zu bieten. Für attraktiven Handball sorgte zuletzt Marko Karaula. Der lange verletzte Kroate, dem man in jedem Moment anmerkt, wie sehr er die Zeit auf dem Handballfeld genießt, integriert sich mehr und mehr im Team und sorgt für einen erheblichen Qualitätszuwachs.
Das Ferndorfer Team sehen die Fans in den nächsten Wochen vermehrt über den Livestream bei Sportdeutschland.tv. Denn das Auswärtsspiel in der Nähe Wurzburgs ist der Auftakt zu einer Serie von drei Auswärtsspielen in Folge. Erst am 18.März werden die Andersson-Mannen wieder in der Kreuztaler Stählerwiese auflaufen. Bis dahin gilt es, die Mannschaft auswärts zu unterstützen. Live vor Ort, im Stream oder durch reines Daumendrücken. Doch egal wo, wie immer gilt am Spieltag: Scream for our team !
WISSENSWERTES
Gegner: DJK Waldbüttelbrunn
Einwohner Waldbüttelbrunn: 5.000 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe: grün-weiß
größte Erfolge: Aufstieg in die 3.Liga 2022