TuS sichert Punktgewinn in letzter Sekunde

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Wer am Samstag in der 48. Minute noch auf einen Punktgewinn des TuS Ferndorf gesetzt hätte, wäre am Ende wahrscheinlich um viel Geld reicher gewesen. Denn nach 60 Minuten stand in der Layenberger-Sporthalle in Kaiserslautern ein 27:27 auf der Anzeigetafel. Doch was war passiert?

TuS-Trainer Robert Andersson musste schon vor Spielbeginn eine Umstellung im Kader vornehmen. Für den angeschlagenen Niklas Diebel rückte Rostyslav Polishchuk auf die linke Rückraumposition. Mit dem TuS 04 Dansenberg erwartete die Ferndorfer eine Aufgabe, die nur schwer einzuschätzen war. Vor der Saison wurden die Gastgeber noch als einer der Mitfavoriten gehandelt. Doch in den ersten Wochen musste Dansenberg teils deutliche Niederlagen (19:36 in Hanau, 15:29 in Rodgau Nieder-Roden) hinnehmen. 

Von Beginn an zeigten die Hausherren jedoch, dass sie sich gegen den TuS aus Ferndorf einiges vorgenommen hatten. Mit schnellen Beinen in der Defensive und einem wurfstarken Rückraum konnten sie sich bereits nach 11 Minuten eine kleinere Führung erarbeiten. Die Ferndorfer fanden nur schwer ins Spiel und hatten Probleme, im Angriff die nötigen Lösungen zu finden. Zudem stand im Gästetor ein gut aufgelegter Frederik Lüpke. 

Nach 17 Minuten zog Trainer Robert Andersson die erste Auszeit und stellte das Team um. Mit Linus Michel und Jörn Persson kam mehr Geschwindigkeit ins Ferndorfer Spiel, doch der Dansenberger Block entschärfte viele Würfe. In der Folge ließen sich die Ferndorfer von einigen Kleinigkeiten provozieren und brachten sich dadurch nur noch mehr aus dem Konzept. „Das darf uns nicht passieren. Wir haben keinen Rhythmus gefunden, sind sehr schlecht gestartet und haben vor allem den Rückraum nicht in den Griff bekommen“, sagte Ferndorfs Trainer Robert Andersson nach dem Spiel mit Blick auf die letzten Minuten vor der Halbzeit. Mit der Halbzeitsirene stellte Gunnar Dietrich für Dansenberg auf 15:9.

In der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst kaum etwas. Die Gastgeber trafen vor allem durch den Rückraumlinken Jan Claussen, der nach 39 Minuten bereits acht Treffer auf dem Konto hatte. Der Rückstand für die Ferndorfer war zu dieser Zeit auf acht Tore angewachsen, was sich bis zur 48. Minute auch nicht mehr entscheidend änderte. 25:17 hieß es nach dem Tor von Luca Steinführer für Dansenberg.

Was dann folgte, sorgte nicht nur bei den zahlreich mitgereisten Ferndorfer Fans für staunende Gesichter. Robert Andersson hatte sich nach einer weiteren Auszeit für eine offensivere Deckung entschieden und brachte den Gastgeber dadurch häufiger ins Zeitspiel. Zusammen mit einer deutlich verbesserten Torwartleistung kam der TuS Tor für Tor an die Hausherren heran. Eine doppelte Unterzahl auf Seiten der Gastgeber spielte den Ferndorfern ebenfalls in die Karten. Nach knapp 54 Minuten erzielte Gunnar Dietrich das 27:23 für Dansenberg, was gleichzeitig auch das letzte Tor der Pfälzer bleiben sollte. Nach Toren durch Marvin Mundus (2) und Josip Eres lagen die Gäste eine Minute vor Schluss nur noch mit einem Tor hinten. Es sollte den alles entscheidenden Showdown geben, nachdem Ferndorfs Torwart Tim Hottgenroth den letzten Angriff der Gastgeber entschärfte. Mit Marvin Mundus setzte der beste Torschütze des Tages den passenden Schlusspunkt, denn er glich wenige Sekunden vor Schluss die Partie aus und sicherte den Gästen einen viel umjubelten Punkt. 

„Man darf nie aufgeben. Wir haben heute gekämpft und wurden belohnt. Natürlich braucht man auch ein bisschen Glück, wenn man mit acht Toren zurückliegt, aber wir haben hier heute gegen eine Top-Mannschaft gespielt“, resümierte TuS-Trainer Robert Andersson das Spiel nach Abpfiff. 

Den Ferndorfern bleibt nun etwas mehr Zeit zur Regeneration, denn am kommenden Wochenende ist spielfrei. Weiter geht es mit einem Heimspiel am 22. Oktober gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden. 

Ferndorfer Torschützen: Marvin Mundus (12/5), Gabriel de Rocha Viana und Jörn Persson (je 4), Josip Eres (3), Linus Michel (2), Mattis Michel und Rostyslav Polishchuk (je 1)


Fotos: M. Lehmann

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