Die TuS-Heimspielwochen stehen vor der Tür

0

Es gibt diese Tage, an denen etwas auf dem Prüfstand steht. Wenn es um das eigene Auto geht, ist dies sogar wörtlich zu nehmen. Aber auch Prüfungen in der Schule und der Uni oder aber so etwas wie eine Führerscheinprüfung, verlangen den Prüflingen Bestleistungen ab. Und vor solch einer Prüfung stehen am Samstagabend auch die Handballer des Tabellenzweiten der 3.Liga Süd-West, dem TuS Ferndorf.

Zu Gast ist nämlich ein Schwergewicht der Liga. Nach ein paar Zweitliga-Jahren unter dem Namen SG Olympia Longerich Mitte der 80-er, löste sich der Fusionsverein nach dem Abstieg auf und der Longericher SC startete 1988 in der Kreisklasse Köln einen kompletten Neuanfang. Seit 2015 dürfen sich die Männer aus dem Kölner Norden Drittligist nennen. Und sie erreichten seitdem fast ausschließlich Spitzenplatzierungen. Eine Konstante in all den Jahren bildet der langjährige Chefcoach Christian Stark. Und dem steht ein Kader zur Verfügung, der auch in der aktuellen Saison wieder das Zeug für eine Topplatzierung hat. Ferndorfs Coach Ceven Klatt beschreibt den Gegner so: „Eine unangenehm zu bespielende Mannschaft, die oftmals, gerade zu Hause, über die Emotionen ins Spiel kommt. Sie gehören zu den Top Fünf der Liga.“ Und wahrlich befinden sich einige Spieler im Kader der Vorortkölner, die höherklassige Erfahrung vorweisen können. So zum Beispiel Benjamin Richter aus seiner Dormagener Zeit oder aber Christopher Wolf aus seiner Bundesliga-Saison beim TuSEM Essen. Komplettiert wird die gefährliche Rückraumachse vom Führenden der Torschützenliste, Lukas Martin Schulz. Eben jener Schulz, der bereits in der Vorsaison mit über 200 Saisontoren geglänzt hat. „Max Zimmermann ist einer der besten Linksaußen der Liga“ – so beschreibt Klatt den gegenstoßorientierten Außen der Longericher. Wobei dem im Nachwuchs von Bayer Dormagen ausgebildeten Nico Pyszora auf der Rechtsaußen-Position nicht weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Einhalt gebieten wollen die Klatt-Jungs den Kölnern vor allen Dingen auf Basis einer guten Deckungsarbeit. Schon in den ersten Saisonspielen lässt sich die Handschrift des Coaches erkennen, der gelungene Defensivarbeit genauso feiert wie einen Torerfolg. „Wir werden weiter recht aggressiv decken und haben dabei Vertrauen in unsere Zweikampfstärke“, will er sich bezüglich seines Matchplans noch nicht endgültig in die Karten schauen lassen. Was auch mit der personellen Situation bei der TuS-Equipe zu tun hat. Den Status nach dem Mittwochabend-Training beschreibt der Coach mit den Worten: „Nach dem Training mussten elf Spieler behandelt werden. Und das lag nicht an einem extensiven Training!“ Bei Josip Eres schauen die Physiotherapeuten ganz genau hin. Eventuell wird der erfahrene Rechtsaußen wieder nur zu den Siebenmetern ins Spiel eingreifen können. Das würde im Umkehrschluss wieder Höchstarbeit für die beiden verbliebenen Linkshänder im Kader, Fabian Hecker und Marvin Mundus, bedeuten. Denn mit einer Rückkehr der Langzeitverletzten Valentino Duvancic, Daniel Hideg und Paul Schikora ist am Samstagabend noch nicht zu rechnen. „Wir brauchen ein sehr gutes Rückzugsverhalten“, appelliert Klatt an seine Mannen. Dass die Siegerländer Handballer aber nicht nur defensiv glänzen können, sieht man an den bisherigen Saisonspielen. Nie waren es unter dreißig selbst erzielten Toren. Und die bis dato schon zweiundzwanzig verwandelten Siebenmeter bedeuten nicht nur Bestwert in der Liga, sondern zeigen, dass die Kevic, Mundus & Co. immer wieder in die Nahtstellen gehen und den Gegner so zu Fouls zwingen. Bei Janko Kevic hatte man diese Entwicklung erwartet. Marvin Mundus hat bereits in der Vorsaison seine Qualitäten gezeigt. Aktuell sind die positiven Überraschungen im Team Julius Fanger im linken Rückraum sowie in der Mitte, als auch der in der Aufstiegsrunde mit einem Mittelfußbruch ausgefallene Mattis Michel am Kreis, die Woche für Woche Top-Leistungen zeigen und ihrem Team in schwierigen Situationen helfen.

Helfen ist ein gutes Stichwort. Denn gerade zu Hause dürfen sich die Michel & Co. wieder auf die tolle Unterstützung der Stählerwiese verlassen. Auch beim Auswärtsauftritt in Gelnhausen wurden die Rot-Weißen wieder mannigfach unterstützt, was dem Team gerade in schwierigen Situationen ungemein hilft. Und so soll es auch am Samstagabend um 19 Uhr wieder sein, wenn es in und um Kreuztals guter Stube wieder heißt: Scream for your team – #familieferndorf, #familietus !!


WISSENSWERTES
Gegner:  Longericher SC
Einwohner Longerich:  13.800 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.850)
Trikotfarbe:  rot-weiß
größte Erfolge:  Aufstieg in die 3. Liga 2015

Kommentare sind geschlossen.